Der Wecker klingelt, der Tag beginnt und der Fuß berührt den Boden – Schmerz. Sofort fährt ein Stich in die Ferse, der Fußballen brennt und der Körper sendet Warnsignale. Fersensporn? Sehne entzündet? Der Fuß hat 26 Knochen, 100 Bänder und 20 Muskeln, die potenziellen Ursachen sind mannigfaltig. Doch wie kommt es zu Fußschmerzen? In unserem Ratgeber findet man die Antwort.

Woher kommen Fußschmerzen beim Auftreten?

Schmerzen sind lästig, aber sie stellen ein entscheidendes Warnsignal des Körpers dar. Grund muss kein unerkannter Bruch oder eine sichtbare Schwellung sein – häufiger sind Schmerzen im Fuß beim Auftreten und Abrollen auf minderwertiges Schuhwerk oder längere Stehperioden zurückzuführen. Letzteres ist mit einer orthopädischen Einlage schnell behoben, bei starken Schwellungen ist ein Arztbesuch unerlässlich.
Folgende Ursachen können Gründe für Schmerzen im Fuß sein:

• Bänderverletzungen
• Fehlstellungen
• Stoffwechselerkrankungen
• Nervenkompression
• Arthrose

An welchen Stellen Fußschmerzen auftreten können und was das zu bedeuten hat

Ebenso vielfältig wie die zahlreichen Bänder, Sehnen und Knochen des Fußes sind die Schmerzbilder. Wenn beispielsweise der Fußballen beim Auftreten schmerzt, ist die Ursache eine andere als bei Schmerzen im Mittelfuß. Beinahe jeder Schmerz an unterschiedlichsten Stellen des Fußes hat spezifische Ursachen. Zum Beispiel:

Schmerzen im Vorfuß – Fehlstellung

Schmerzen im Vorfuß treten vorrangig durch Fehlstellungen oder Übergewicht auf. Beim Abrollen der Füße lastet das übermäßige Gewicht dabei auf den dünnen Knochen und Sehnen, was zu Überlastung führt.

Schmerzen am Fußballen – Hallux Valgus

Der Hallux Valgus am großen Zeh ist eines der häufigsten Krankheitsbilder am Fuß. Knapp jeder vierte Mensch hat mit Schmerzen an der Großzehe zu kämpfen. Besonders häufig betroffen sind Frauen, deren Füße oft zu engem Schuhwerk ausgesetzt sind. Der Zeh kommt dabei in eine unnatürliche Position und muss wesentlich mehr Gewicht tragen, als er kann. Die Folge: Schmerzen am Gelenk des großen Zehs.

Schmerzen an der Fußaußenseite – Schneiderballen

Der Begriff des Schneiderballens stammt zwar vom Schneider, der früher immer im Schneidersitz saß – heutzutage betreffen die Schmerzen allerdings auch Personen anderer Berufsbilder. Die Ursache ist hier im Regelfall ebenfalls das unpassende Schuhwerk. Dieses drückt den kleinen Zeh stark ein und verursacht dadurch Schmerzen. Anders als beim Hallux Valgus betrifft dieses Krankheitsbild auch oft Männer, da der kleine Zeh weitaus häufiger in engen Sneakern in Mitleidenschaft gezogen wird.

Schmerzen an der Fußinnenseite – Knick-Senkfuß

Der Knick-Senkfuß ist das häufigste Krankheitsbild bei Fußfehlstellungen. Im Gegensatz zu vielen Fußproblemen entwickelt er sich meist schon in der Kindheit. Die Ursache ist entweder genetisch bedingt oder auf geschwächte Fußmuskeln zurückzuführen. Die Muskeln können den Fuß nicht stabilisieren, er knickt nach innen und beginnt zu schmerzen.

Schmerzen im Mittelfuß – Nervenkompression

Mittelfußschmerzen beim Auftreten sind auf gequetschte Nervenstränge zurückzuführen. Auf dem Mittelfuß lastet das gesamte Körpergewicht. Ist er dauerhaft belastet, drückt er Nervenstränge ab, die einen Schmerz auslösen. Ursache für dieses Krankheitsbild können tägliches und langes Stehen oder Übergewicht sein.

Schmerzen am Fußrücken – Arthrose

Schmerzen am Fußrücken sind selten, aber nicht weniger schmerzhaft. Verantwortlich für dieses Schmerzbild ist vorrangig eine Arthrose oder auch Knochennekrose. Beides reduziert entweder die Knorpelmasse oder den Knochen, wodurch der Fuß die ,,Pufferfunktion“ verliert und passive Strukturen aneinander reiben. Bei der Knochennekrose, auch Osteonekrose genannt, kommt es zu einem Absterben von Knochengewebe. Dies geschieht, da der Nekroseherd nicht mehr mit Blut versorgt wird.

Schmerzen an der Fußsohle – Entzündungen

An der Fußsohle verläuft die Plantarfaszie, die mit der Achillessehne verbunden ist und sich bei jeder Belastung an- und entspannt. Belastung ist für den Nährstoffaustausch ideal, Überlastung hingegen nicht. Kann sich die Sehne nicht mehr entspannen, entzündet sie sich und ein Fersensporn bildet sich aus. Er drückt auf die Sehne oder die Entzündung an der Faszie und ruft Schmerzen an der Ferse hervor.

Schmerzen am Fußgelenk und der Achillessehne – Überlastung

Das obere und untere Sprunggelenk sowie die Achillessehne stabilisieren den Fuß bei jedem Schritt. Beide sind durch zu viel Sport und Bewegung oder durch Fehlstellungen überlastet und zeigen dies in Form von Schmerz.

Wann sollte ich bei Fußschmerzen Ärzt:innen aufsuchen?

Bei Beschwerden nach einer einmaligen, außergewöhnlich hohen Belastung liegt in der Regel weder eine Überbelastung noch eine Entzündung vor. Du brauchst lediglich einige Tage Pause. Schone deine Füße und die Schmerzen werden nach einiger Zeit von selbst nachlassen.
Bei folgenden Symptomen ist hingegen ärztlicher Rat aufzusuchen:

• anhaltende Schmerzen
• zunehmende Schmerzen
• nächtlich auftretende Schmerzen und unterbrochener Schlaf
• sichtbare Schwellungen
• starke Blutergüsse
• Schmerzen nach längerer Nichtbewegung oder Morgenschmerz
  

Fußschmerzen – das unternehmen Ärzt:innen

Treten Schmerzen im Fuß beim Auftreten und Abrollen auf oder eines der oben genannten Symptome trifft auf dich zu, untersucht dich ein/e Orthopäd:in . Die Person stellt in einem persönlichen Gespräch fest, woher die Ursachen kommen, um im Anschluss eine körperliche Untersuchung einzuleiten.
In dieser Untersuchung analysiert das Fachpersonal dein Gehverhalten, die Fußstellung und berücksichtigt auch andere körperliche Faktoren wie zum Beispiel dein Gewicht.
Nach der Diagnose wird ein Rezept für Schmerzmittel, konservative Therapieformen, orthopädische Einlagen und/oder Training verschrieben, um die Schmerzen zu lindern.

Fußschmerzen – was kann ich selbst machen?

Nicht erst nach der Diagnose kannst du etwas gegen die Fußschmerzen unternehmen. Bereits während der Entstehung oder davor hast du einige Möglichkeiten zur Prävention:

Entlastung bei Entzündungen

Entzündungen benötigen Zeit, damit der Entzündungsherd sich zurückbildet. Während dieser Zeit sollte der Fuß möglichst wenig belastet werden. Langes Stehen oder Gehen solltest du vermeiden. Orthopädische Einlagen und gemütliche Schuhe sind hierbei besonders zuträglich. Sie reduzieren die Belastung auf den Fuß und erhöhen auch den Laufkomfort.

Orthopädische Einlagen als vorbeugende Maßnahme

Orthopädische Einlagen können stützende, bettende, dämpfende, ausgleichende, schonende und korrigierende Funktionen übernehmen. Damit helfen sie sowohl bei ausformulierten Krankheitsbildern als auch bei der Prävention. Vor allem Bettungseinlagen beugen Fußbeschwerden sehr gut vor. Sie polstern und entlasten den Fuß und verschaffen dir gleichzeitig mehr Halt und Stabilität im Alltag. So tragen sie zu einer gesunderen Fußstellung und einem angenehmeren Fußgefühl bei.

Sport zur Prävention

Sport und Übungen sind empfehlenswert, um bei abgeklungener Entzündung den Fuß aufzutrainieren. Dehn- und Kräftigungsübungen stärken das Fußgewölbe, das Fußgelenk und die Fußmuskeln. So ist der passive Bewegungsapparat auf lange Sicht entlastet. Der Fuß wird resistenter gegenüber aufkommenden Belastungen und durchblutet passive Strukturen besser.

Welche Hilfsmittel gibt es bei akuten Fußschmerzen?

Gesunde Ernährung, Sport und Entlastung helfen zwar – aber vor allem langfristig. Ist der Schmerz hingegen akut, unterstützen dich diese Hilfsmittel:

Schmerzmittel

Schmerzmittel reduzieren die Übertragung des Schmerzes zum Gehirn und können sogar Entzündungswerte reduzieren. Im akuten Notfall sind sie die ideale Lösung. Langfristig helfen ausschließlich präventive Maßnahmen oder orthopädische Einlagen. Andernfalls wird der Schmerz chronisch. Schmerzmitteleinnahmen müssen in jedem Fall bei einem Arztbesuch abgeklärt werden.

Kühlpacks

Bei einer Entzündung erwärmt sich das Gewebe um die betroffene Stelle. Mit einem Kühlpack reduzierst du die Entzündung und gleichzeitig den Schmerz, da die Kälte den Entzündungsprozess verlangsamt.

Fazit

Fußschmerzen können durch zu enge Schuhe, Überlastung oder Fehlstellungen entstehen und treten in Form von einer Entzündung oder schmerzlicher Beschwerden auf.

Wenn das Fundament schmerzt ist es zwar ein Warnsignal, aber erst bei dauerhaften Schmerzen im Fuß beim Auftreten und Abrollen solltest du ärztlichen Rat aufsuchen. Bereits vorher kannst du durch Sport und Bewegung im Alltag versuchen, den Schmerz zu reduzieren und mit orthopädischen Einlagen den Fuß entlasten. Diese präventiven Maßnahmen sind dabei nicht nur für Menschen mit bekannten Fußproblemen relevant, sondern auch für alle anderen. Gute orthopädische Einlagen, passendes Schuhwerk und das richtige Training beugen Schmerzen beim Auftreten effektiv vor.