Der Fuß hat 26 Knochen und jeder dieser Knochen ist mit einem kleinen Gelenkknorpel versehen, der bei Arthrose starke Schmerzen hervorrufen kann. Während Beschwerden in anderen Gelenken durch ausgedehnte Ruhephasen gemildert werden können, wird der Fuß zwangsläufig jeden Tag beansprucht. Betroffene Personen klagen deswegen häufig über dauerhafte Schmerzen. Was hilft dagegen? Wie kannst du den Alltag trotz Arthrose im Fuß meistern?

Was ist eine Arthrose im Fuß?

Eine Arthrose im Fuß unterscheidet sich nicht von der Arthrose im Knie-, Hüft- oder Schultergelenk. Bei dieser Erkrankung handelt sich entweder um eine altersbedingte, primäre Arthrose oder um eine durch Fehlstellungen und Übergewicht induzierte, sekundäre Arthrose. Beides mündet in einem übermäßigen Gelenkverschleiß der kleinen Knorpel zwischen den 26 Knochen des Fußes. Verschwindet die Pufferschicht zwischen den Knochen, reiben sie aufeinander und verursachen Schmerzen.

Wo tritt Arthrose im Fuß auf?

Arthrose tritt im Großzehengrundgelenk (genannt Hallux ridigus), in den Sprunggelenken und an der Fußwurzel auf. Da die Fußwurzel bei jedem Schritt belastet wird, ist sie besonders anfällig für Arthrose.

Arthrose in der Fußwurzel

Die Fußwurzel ist der hinterste Teil des Fußes, beginnt mit dem Chopart-Gelenk und endet mit dem Fersenbein. Betroffen von der Fußwurzelarthrose sind häufig die Lisfranc-Gelenke, auch als Tarsometatarsalgelenke bekannt. Dann schmerzt der Teil unter dem Sprunggelenk, bis hin zur hinteren Hälfte der Fußmitte.

Die Fußwurzel hat die Funktion, das Sprunggelenk zu stabilisieren und dämpft beim Gehen den Schritt ab. Ist die Arthrose in der Fußwurzel fortgeschritten, verliert sie ihre Dämpfungsfunktion. Um die natürliche Dämpfungsfunktion der Fußwurzel wiederherzustellen, helfen oft orthopädische Einlagen.

Die Ursachen für Arthrose im Fuß

Unspezifische Ursachen für Arthrose im Fuß sind:

  • Fußfehlstellungen, insbesondere der Plattfuß
  • Schuhe, die den Fuß einengen oder ihm auf andere Weise schaden
  • Pronation, bei der der Fuß zur Innenseite einknickt
  • Stoffwechselstörungen
  • Wachstumsstörungen
  • abgeflachtes Fußlängsgewölbe

Hauptursachen sind hingegen:

Primäre Arthrose im Fuß – altersbedingter Verschleiß

Der Mensch ist ein Lebewesen, das ursprünglich eine Lebensspanne von 35 Jahren hatte. Durch moderne Medizin verdoppelt bis verdreifacht sich diese Lebensspanne. Das hat nicht nur positive Effekte. In der Folge werden Knochen und Gelenke stärker und länger beansprucht. Dadurch treten häufig Abnutzungserscheinung und sogar Degenerationen der Gliedmaßen auf.

Eine dieser negativen Folgen ist die primäre Arthrose. Im fortgeschrittenen Alter nimmt die Regenerationsfähigkeit der Knorpelschicht ab, sie verliert ihre elastische Funktion und reißt ein. So wird sie oft immer dünner, bis zwei Knochen aufeinander reiben und schmerzen. Diesem Prozess ist nur durch orthopädische Einlagen, Abrollhilfen oder mithilfe von Physiotherapie entgegenzuwirken. Je früher du Maßnahmen ergreifst, um den natürlichen Abbau zu verhindern, desto später hast du mit den Folgen zu kämpfen.

Sekundäre Arthrose im Fuß – verhaltensbedingter Verschleiß

Die zweite und inzwischen ebenso häufig vertretene Ursache für Arthrose im Fuß ist auf das Verhalten der Menschen zurückzuführen. Während es früher vorrangig verletzte oder überbelastete Sportler:innen waren, die an frühzeitiger Arthrose litten, ist die Hauptursache heutzutage Übergewicht. Das hohe Gewicht belastet den Fuß so stark, dass die Knorpel früher verschleißen und schmerzen.

Symptome für eine Arthrose im Fuß

Das eindeutigste Symptom ist: Schmerz. Dieser tritt häufig am Morgen oder nach längeren Ruhephasen auf. Sobald der Fuß ,,warm“ ist, verschwinden die Schmerzen häufig – ein typisches Symptom für eine Entzündung.

Folgende Symptome helfen dir festzustellen, ob deine Füße von Arthrose betroffen sind:

  • Druckschmerz auf dem Fußrücken
  • Schmerzen nach längeren Belastungs- und Entlastungsperioden
  • Nachtschmerz
  • Steifheitsgefühl
  • Belastungsschmerzen bis zu stechenden Schmerzen beim Abrollen
  • Schmerzen beim Auftreten
  • Schmerzen bei Wetterumschwüngen
  • Ausgleichsbewegungen der Ferse oder Außenseite des Fußes
  • Schwellungen
  • gerötete Haut

Wie Arthrose im Fuß diagnostiziert wird

Die Diagnose der Arthrose stellen Ärzt:innen nach dem Ausschlussverfahren.

Schmerzen im Sprunggelenk oder Fuß müssen nicht zwingend die Folge von Arthrose sein, sondern können auch Begleiterscheinungen von Gicht, Stoffwechselerkrankungen oder Sehnenganglien darstellen.

Ärzt:innen tasten die schmerzenden Stellen ab, analysieren Blut oder Urin und erörtern in einem persönlichen Gespräch mögliche Ursachen.

Eine anschließende Gang- und/oder Standuntersuchung gibt Aufschluss darüber, wo die Arthrose sitzt oder wie weit sie fortgeschritten ist.

Erfahrene Ärzt:innen können häufig schon anhand der Tastprobe erkennen, ob es sich um eine Fußwurzelarthrose handelt. Abgesichert wird die Diagnose oft durch eine Röntgenuntersuchung oder ein MRT.

Was gegen die Arthrose im Fuß hilft

Arthrosen sind unheilbar. Selbst bei frühzeitiger Erkennung lindern Therapiemöglichkeiten lediglich die Schmerzen und verzögern den Verschleiß. Trotzdem gilt auch hier wie so oft: Umso eher das Krankheitsbild entdeckt wird, umso mehr kann unternommen werden. Im Fall der Diagnose Arthrose im Fuß helfen folgende Maßnahme, die mit einer Ärztin oder einem Arzt abgesprochen werden müssen:

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Die Behandlungsmöglichkeiten im Überblick

Behandlung und Therapie erfolgen in mehreren Schritten, abhängig vom Krankheitsstadium. Folgende Möglichkeiten bieten sich an:

Orthopädische Schuheinlagen

Den simpelsten Teil der konservativen Therapie stellen orthopädische Einlagen dar. Sie sind eine Spezialanfertigung für deinen Fuß und entlasten das Mittelfußköpfchen zwischen Mittelfußknochen und Fußwurzel effektiv. Das nimmt Druck von dem von Arthrose betroffenem Gelenk und reduziert den Schmerz.

Übungen und Physiotherapie

Übungen und professionelle Physiotherapie stellen eine effektive Vorbeugung für Arthrose im Fuß dar und helfen gegen eine rasante Verschlimmerung des Krankheitsbildes. Der Knorpelabbau reduziert sich und durch die Stärkung des Fußgewölbes sowie der Durchblutung reduzieren sich die Schmerzen.

Medikamente und Hyaluronsäure

Medikamente reduzieren den Entzündungsherd im Fuß. Das senkt den Schmerz und verlangsamt das Fortschreiten der Arthrose. Hyaluronsäure erhältst du mithilfe einer Injektionstherapie, bei der das Mittel unter ärztlicher Aufsicht in das Gelenk gespritzt wird. Auch Hyaluronsäure soll den Knorpelabbau verlangsamen und darüber hinaus das Gelenk mit Nährstoffen versorgen.

Versteifung der Fußwurzel

Wenn alle bisherigen Schritte keine Erfolge zeigen, ist die Arthrodese die letzte Behandlungsmöglichkeit. Die Arthrodese bezeichnet den operativen Eingriff an der Fußwurzel, bei der sie künstlich versteift wird. Obwohl es sich um eine Versteifung handelt, berichten Patient:innen nach der Operation von mehr Bewegungsfreiheit. Dies ist auf die völlige Schmerzfreiheit zurückzuführen.

Fazit

Arthrose im Fuß ist schmerzhaft – Tag für Tag. Sie belastet betroffene Personen extrem. Vorbeugung und Verlangsamung des Krankheitsverlaufs sind jedoch möglich. Dabei hilft die konservative Therapie der Fußwurzel mit orthopädischen Einlagen, sportlichen Übungen und Hyaluronsäure. Erst bei andauernden Schmerzen sollte die Operation in Betracht gezogen werden, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.