Rund zwei Drittel aller Menschen in Deutschland haben eine Fußfehlstellung. Oft bleibt diese Fehlstellung unerkannt, da keine Beschwerden auftreten oder Beschwerden wie Kopf-, Nacken- oder Knieschmerzen nicht darauf zurückgeführt werden. Ist die Fehlstellung allerdings erst einmal ausgebildet, nehmen die Probleme zu.

Die gute Nachricht: Egal ob Knick-, Senk-, Platt- oder Spreizfuß – orthopädische Maßeinlagen helfen dir und deinem Körper Schmerzen zu lindern oder Fehlstellungen zu korrigieren. Sie fördern die Gesundheit der Füße und entlasten den Nacken, den Rücken, die Knie und die Hüfte – sie befreien dich so von Beschwerden. Gleichzeitig wirken orthopädische Einlagen auch präventiv oder sorgen für einen höheren Komfort im Alltag und bei der Arbeit. Sie sind mit oder ohne Rezept erhältlich.

Doch wann erhalte ich ein Rezept für orthopädische Einlagen? An wen wende ich mich mit einem Rezept für orthopädische Einlagen? Und wie viel kosten Maßeinlagen? All diese Fragen klären wir in unserem Ratgeber rund um das Thema „Orthopädische Einlagen, mit oder ohne Rezept“.

Wage mit den orthopädischen Einlagen dein Schritt in ein sorgenfreies Leben.

Was sind orthopädische Einlagen?

Bei orthopädischen Einlagen handelt es sich um maßgefertigte Einlagen – individuell angepasst an deine Fußform. Orthopädische Einlagen geben deinen Füßen genau dort Halt, Stabilität und Entlastung, wo sie es brauchen. Neben der Anpassung an deinen Fuß werden Maßeinlagen auch an von dir ausgewählte Schuhe angepasst.

Vorteile von orthopädischen Einlagen auf einen Blick:

  • Orthopädische Schuheinlagen sind ein ideales Hilfsmittel zur Förderung der Fußgesundheit sowie zur Entlastung und Linderung von Beschwerden in Nacken, Rücken, Knien und Hüften.
  • Mit orthopädischen Einlagen können Fehlstellungen der Füße und der Zehen wie Fersenspornbeschwerden oder ein Hallux Valgus korrigiert werden.
  • Die maßgefertigte Form der Einlagen trägt zur Unterstützung des Fußgewölbes bei und lindert Schmerzen, indem der Druck gleichmäßiger verteilt wird.
  • Durch eine Verbesserung der Abrollbewegung beim Gehen und die Entlastung von Gelenken und Muskeln können orthopädische Schuheinlagen Schmerzen vorbeugen sowie die Ursachen von Beschwerden behandeln.
  • Orthopädische Einlagen ermöglichen eine Entlastung von Füße, Beinen und Rücken in der Schwangerschaft.
  • Ein Ausgleich von unterschiedlich langen Beinen und damit einhergehenden Beschwerden.
Frau probiert orthopädische Einlagen an den Füßen.
Anprobe orthopädischer Einlagen, um Fußfehlstellungen zu korrigieren und vorzubeugen.

Wie erhalte ich orthopädische Einlagen?

Orthopädische Einlagen kommen für dich infrage? Dann hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst dir orthopädische Einlagen mit oder ohne Rezept besorgen.

Orthopädische Einlagen mit Rezept

Orthopäd:innen und Hausärzt:innen können feststellen, ob bei dir eine Indikation, eine medizinische Notwendigkeit, für medizinische Einlagen besteht. Dafür untersuchen Ärzt:innen deine Füße und deinen Gang. Deine Beschwerden spielen dabei ebenfalls eine entscheidende Rolle. Eine ärztliche Einlagenverordnung erfolgt dann, wenn beispielsweise eine Fehlstellung der Füße vorliegt. In diesem Fall erhältst du ein medizinisches Rezept. Diese Einlagen sind medizinische Hilfsmittel und werden nach den von den Krankenkassen festgelegten Normen hergestellt.

Orthopädische Einlagen ohne Rezept

Du benötigst keine ärztlich festgestellte Indikation, um orthopädische Einlagen zu erhalten. Für mehr Komfort im Alltag und bei der Arbeit oder um möglichen Fehlstellungen vorzubeugen – auch aus diesen Gründen kannst du orthopädische Einlagen anfertigen lassen. Ohne vorher bescheinigte medizinische Notwendigkeit erhältst du dafür kein Rezept.

In beiden Fällen wendest du dich an deinen Dienstleister oder ein Sanitätshaus deiner Wahl. Die orthopädischen Einlagen werden an deine Füße angepasst und an ein von dir ausgewähltes Schuhpaar. Bei Pedavit kannst du online deine Einlagen konfigurieren oder dich an einen qualifizierten Partner in deiner Nähe wenden.

Orthopädische Einlagen mit Rezept – was Patient:innen beachten müssen?

Was du beachten musst, wenn du ein ärztlich ausgestelltes Rezept für orthopädische Einlagen erhalten hast, ist von deinem Versicherungsstatus abhängig.

Für gesetzlich Versicherte gilt:

Liegt bei dir eine medizinische Indikation für orthopädische Einlagen vor, erhältst du eine Verordnung, ein rosafarbenes Rezept. Dieses ist laut der Vereinigung der gesetzlichen Krankenkassen, der GKV, ab dem Ausstellungsdatum 28 Tage lang gültig. Wichtig hierbei sind folgende Punkte:

  • pro Rezept dürfen maximal drei Hilfsmittel aufgelistet werden
  • eine Vermischung von Hilfsmitteln und Medikamenten ist nicht erlaubt
  • auf dem Rezept muss eine Diagnose / Indikation aufgeführt sein

Mit diesem Rezept suchst du ein Sanitätshaus oder ein Dienstleistungsunternehmen, das sich auf Orthopädieschuhtechnik spezialisiert hat, auf. Deine Füße werden vermessen und anhand dieser Daten werden die Einlagen angefertigt. Wenn du die Einlagen abholst, kannst du sie testen und Änderungen, falls nötig, vornehmen lassen.

Für privat Versicherte gilt:

Mit einer privaten Versicherung erhältst du eine Verordnung in Form eines blauen Rezepts. Dieses ist in der Regel ab Ausstellungsdatum drei Monate gültig. Auch hier gelten die o. g. Punkte. Das weitere Verfahren ist dem der gesetzlich versicherten Patient:innen gleichzusetzen.

Orthopädische Einlagen – welche Kosten kommen auf dich zu?

Die gesetzlichen Krankenkassen sind laut Gesetzgeber dazu beauftragt, die Versorgung der von Ärzt:innen verordneten Hilfsmittel zu gewährleisten. Hierzu zählen neben Einlagen u. a. Bandagen oder auch Orthesen.

In vielen ihrer Leistungsbereiche arbeiten die Krankenkassen mit Festbeträgen. Das bedeutet, dass es Standardprodukte gibt, für die keine Zuzahlung nötig ist. Hier ist lediglich der Eigenanteil zu entrichten. Bei allem, was über diesen Standard hinausgeht, kommt es zu einem Mehraufwand, den du in Form einer Zuzahlung finanziell tragen musst.

Zu diesen über den Standard hinausgehenden Produkten zählen:

  • hochwertigere Einlagen aus einem besseren Material
  • Sonderanfertigungen
  • eine individuellere Anpassung als von der Krankenkasse vorgesehen

Bei einer ärztlichen Verordnung und der Ausstellung eines Privatrezeptes, werden die Kosten, auch für höherwertige Einlagen, in aller Regel von der privaten Krankenkasse übernommen. Zuvor wird ein Kostenvoranschlag angefertigt, der den Mehraufwand deutlich kennzeichnet. Dieser Kostenvoranschlag wird bei der privaten Versicherung eingereicht und in der Regel bewilligt. Ist die Bewilligung eingegangen, kannst du deinem gewünschten Betrieb den Auftrag erteilen. Wie gewohnt gehst du in Vorkasse und rechnest schlussendlich mit deiner Krankenkasse ab.

Erhältst du kein ärztlich ausgestelltes Rezept, weil du keine Fußstellung oder ein sonstiges Defizit hast, so musst du die Kosten für die Herstellung deiner orthopädischen Einlagen selbst tragen. Diese besprichst du individuell mit deinem von dir engagierten Dienstleister bzw. Sanitätshaus.

Orthopädische Einlagen – wahre Alltagshelfer

Orthopädische Einlagen tun nicht nur den Füßen gut, sondern wirken sich auf den kompletten Bewegungsapparat aus. Deine Haltung kann sich verbessern und Schmerzen werden gelindert oder treten gar nicht erst auf. Ihre Wirkung beschränkt sich also nicht nur auf einen kleinen Teil deines Körpers, sondern kann dir dabei helfen, Nacken- und Rückenprobleme in den Griff zu bekommen oder Knie- und Hüftproblemen vorzubeugen.

Um orthopädische Einlagen für deine Schuhe zu erhalten, kannst du verschiedene Ärzt:innen für ein Rezept aufsuchen oder dich ohne ein Rezept direkt an einen Anbieter wenden. Du erhältst auf beiden Wegen innerhalb kurzer Zeit individuell angepasste Schuheinlagen, die deine Beschwerden langfristig lindern. Bist du gesetzlich versichert, musst du für nicht standardmäßige Leistungen einen Aufpreis bezahlen. Falls du privat versichert bist, gehst du in Vorkasse und rechnest in der Regel hinterher mit deiner Krankenkasse ab.