Eben noch munter gejoggt und plötzlich schmerzt jeder Schritt? Hüftschmerzen sind äußerst unangenehm und können die Beweglichkeit enorm einschränken und damit den Alltag deutlich erschweren. Die Diagnose ist oft nicht einfach, denn Schmerzen in der Hüfte können viele Gründe haben und die Behandlung kann sich schwierig und langwierig gestalten. Um Hüftschmerzen im Frühstadium entgegenzuwirken oder gleich ihre Entstehung zu verhindern, können orthopädische Einlagen eine schnelle und einfache Option bieten.
Die Hüfte – Was ist das eigentlich?
Die Hüfte umfasst die Gesäßregion und die Hüftgelenke und befindet sich zwischen dem äußeren Rand des Beckens und dem oberen Ende des Oberschenkelknochens. Sie setzt sich aus mehreren Knochen zusammen, zu denen das Schambein, das Sitzbein und das Darmbein gehören. Diese Knochen sorgen in Kombination dafür, dass das Hüftgelenk einem Stoßdämpfer ähnlich Erschütterungen beim Gehen, Laufen oder Springen gut abfedern kann. Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, das von einer Hüftpfanne umgeben ist. Durch seine besondere Form ermöglicht es dem Oberkörper und den Beinen größtmöglichen Bewegungsspielraum und ist wesentlich an unserem aufrechten Gang und unserer Fähigkeit, uns nach vorn zu beugen, beteiligt.
Da die Hüfte so ein wichtiges Verbindungsglied zwischen Oberkörper und Beinen darstellt und täglich eine ganze Menge unterschiedlicher Belastungen ausgleichen muss, kommt es in dieser Körperregion bei vielen Menschen zu Schmerzen. Hüftschmerzen treten im Allgemeinen in der Leistengegend auf und sind häufig auf einen altersbedingten Verschleiß des Hüftknorpels, eine sogenannte Hüftarthrose oder fachlich Coxarthrose, zurückzuführen. Allerdings sind nicht nur alte Menschen von Hüftschmerzen betroffen, auch junge Menschen können, oft nach einer Überbelastung des Hüftgelenks oder einem Unfall, an Hüftschmerzen leiden.
Wodurch entstehen Hüftschmerzen?
Zu den vielfältigen Auslösern, die zu Hüftschmerzen führen können, gehören Arthrose, Rheuma oder Gicht, aber auch Stoffwechselerkrankungen, Entzündungen oder Durchblutungsstörungen. Sie führen oft bei Menschen fortgeschrittenen Alters zu chronischen Schmerzen in der Hüfte. Bei jüngeren Menschen dagegen haben Hüftschmerzen oft mit einseitigen Sportarten und einer Überanstrengung oder im Gegenteil mit zu wenig Bewegung und möglicherweise mit Übergewicht zu tun. Auch angeborene Fehlstellungen der Hüfte oder Füße, Verspannungen durch einen stressigen Alltag sowie Verletzungen und Traumata können schon in jungen Jahren Schmerzen in der Hüfte verursachen. Zuletzt lassen sich auch organische Ursachen bei Hüftschmerzen als Auslöser von Hüftschmerzen nicht ausschließen.
Meist treten Schmerzen in der Hüfte einseitig auf, können allerdings auch die Seiten wechseln. Teilweise können diese Schmerzen in die Beine, häufiger jedoch in den unteren Rückenbereich ausstrahlen. Bei jüngeren Menschen kommen sie häufig im Zusammenhang mit stundenlangem Sitzen vor, denn wenn wir viel Zeit im Sitzen verbringen, können sich unsere Muskeln mit der Zeit verkürzen und die Faszien versteifen. Wenn wir uns dann von der sitzenden in eine andere Position begeben, kann es zu Schmerzen in der Hüfte kommen. Wer sich dagegen viel bewegt, kann möglicherweise aufgrund von Überbelastung unter Hüftschmerzen leiden. Bei Sportlern sind es oft Schleimbeutel, die sich bei Überanstrengung und mangelnden Ruhephasen entzünden können. Auch Schwangere klagen oft über Hüftschmerzen im Liegen, die durch die Mehrbelastung durch das zusätzliche Gewicht des Kindes entstehen.
Hüftschmerzen können dir sowohl in Ruhephasen als auch in Bewegung zu schaffen machen. Für manche Menschen ist das Laufen oder Gehen schmerzhaft, anderen tun die Hüfte erst weh, wenn sie sich ausruhen wollen. Egal, ob Hüftschmerzen den Alltag zur Herausforderung werden lassen oder dir schlaflose Nächte bereiten, hält der Schmerz an, solltest du dir Hilfe von SpezialistInnen suchen.
Ein Problem bei Hüftschmerzen ist die Vielzahl ihrer möglichen Auslöser. Denn Schmerzen in der Hüfte rühren bei Weitem nicht immer von Hüftknochen und -gelenk. Auch nach einem Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall können vermehrt Hüftschmerzen auftauchen. Eine eindeutige Diagnose können daher nur Fachleute stellen und es empfiehlt sich, bei anhaltenden Hüftschmerzen frühzeitig ärztliche Beratung zu suchen und mögliche Ursachen abzuklären. Oft lassen sich die Auslöser von Hüftschmerzen nicht so einfach festmachen und die Suche nach den Verantwortlichen kann mit Zeitaufwand und vielerlei Tests verbunden sein.
Hüftschmerzen richtig behandeln
Um deine Hüftschmerzeneffektiv behandeln zu können, solltest du ExpertInnen zurate ziehen. Für ein erfolgreiches Arztgespräch kann man sich am besten schon vorher über einige wichtige Aspekte im Klaren sein, wie wann die Hüftschmerzen begonnen haben, wo genau sie spürbar sind und in welchen Momenten sie verstärkt wahrgenommen werden. Auch ob nur die Hüfte oder auch andere Gelenke schmerzen, kann ein wichtiges Indiz sein, um den Hüftschmerzen auf den Grund zu gehen. Bei einer Untersuchung wird außerdem das Schmerzempfinden an unterschiedlichen Stellen geprüft und das Gangbild analysiert. Möglicherweise sind außerdem Röntgenaufnahmen oder ein Ultraschall nötig, um den Grund der Hüftschmerzen mit Sicherheit bestimmen zu können.
Als non-invasive Therapiemethode werden Hüftschmerzen häufig mithilfe einer manuellen Therapie durch eine PhysiotherapeutIn oder ChiropraktikerIn behandelt. Durch regelmäßige Massagen, Wärmebehandlungen und das Lösen von Blockaden mit geschulten Handgriffen können sie Hüftschmerzen oft gut lindern. Um die Zeit zwischen den Behandlungen zu erleichtern und selbst ein wenig zur Besserung der Schmerzen beitragen zu können, kennen diese SpezialistInnen oft Übungen zum Dehnen oder Aufbau von Muskeln, die du gut zu Hause machen kannst. Sie dienen dazu, die Hüfte zu mobilisieren, möglicherweise aber auch Muskulatur in Beinen und vor allem im Rücken zu stärken, um damit das Hüftgelenk zu entlasten. Sollte ein Verdacht auf Arthrose bestehen, sollte man mögliche Übungen langsam und vorsichtig angehen lassen und es unbedingt vermeiden, die Gelenke zu überanstrengen.
Wenn alle non-invasiven Ansätze zur Besserung der Hüftschmerzen versagt haben, kann auch eine Operation in Betracht gezogen werden. Mögliche Ursachen für die Schmerzen sollten im Vorfeld aber genau abgeklärt werden. Bei erheblichen Fehlstellungen der Beine können Operationen möglicherweise auch bei jüngeren Menschen sinnvoll sein, meist werden sie aber bei älteren Menschen, die an schwerer Arthrose leiden, durchgeführt.
Bevor komplizierte und risikobehaftete Operationen in Erwägung gezogen werden, sollte die sanftere Möglichkeit einer Besserung von Hüftschmerzen durch das Tragen orthopädischer Schuheinlagen versucht werden.
Der Vorteil von orthopädischen Schuheinlagen
Wenn wir auf wackeligen Füßen stehen, vermittelt uns das ein Gefühl der Unsicherheit. Auf unseren Füßen baut unsere natürliche Fortbewegung auf, was wir besonders stark merken, wenn mit ihnen mal etwas nicht in Ordnung ist. Wir belasten sie täglich auf vielerlei Art und unser gesamtes Körpergewicht wird von ihnen getragen. Somit können selbst kleine Fehlstellungen große Auswirkungen haben. In den meisten Fällen bieten orthopädische Einlagen eine schnelle und einfache Lösung dieser Probleme und können eine Vielzahl verschiedener Fußfehlstellungen korrigieren und damit die Schmerzen lindern.
Hervorragend lassen sich beispielsweise mit orthopädischen Schuheinlagen Hüftschmerzen lindern, die von einer Beinlängendifferenz herrühren. Ein hierdurch entstandenes muskuläres Ungleichgewicht, verbunden mit Fehlbelastungen der Hüfte, kann schmerzhafte Folgen haben. Der Schiefstand und das damit verbundene Risiko möglicher Folgeerkrankungen lassen sich mit den richtigen Einlagen oft gut ausgleichen.